Bericht von Bernd-Jürgen Schulz über die Weißstörche im Landkreis Northeim 2020
Die Rückkehr der Weißstörche im Frühjahr aus den Winterquartieren verlief insgesamt reibungslos, bis auf wenige Ausnahmen. Sorge bereiteten die beiden Storchenpaare in Langenholtensen und auf dem KWS- Gut Wiebrechtshausen. Dort kam es zu Horstkämpfen auf beiden Nestern. Das dortige Gelege wurde zweimal komplett zerstört. Die Folge war, keinen Nachwuchs in 2020.
Insgesamt 40 Jungstörche wurden in vierzehn Nestern im Landkreis Northeim, von ihren Elterntieren groß gezogen. Das war ein sehr gutes Ergebnis. In Hevensen waren es sogar vier Junge, ein sehr guter Bruterfolg. Neuansiedlungen gab es in Greene, Gillersheim, Hohnstedt, Ellensen und in Drüber. In Greene wurde das erste Gelege auch von Fremdstörchen zerstört. Nach ca.12 bis 14 Tagen lagen dann erneut Eier im Nest. Dadurch erfolgte der Brutbeginn etwas später, aber die Eltern haben dort fleißig ihre Jungen mit genug Futter versorgt. Das dortige Elternpaar ist Ostzieher und zieht eigentlich Mitte August ins Winterquartier. Das dortige Storchenmännchen kommt von der Insel Rügen vom Hof Zirkow. Bis zum 7.09. haben sie ihre Jungen weiter gefüttert und nicht im Stich gelassen. Die Jungen dort waren dann fast zwölf Tage auf sich allein gestellt, haben fleißig Flugübungen gemacht und sich selber versorgt. Nach dem 13.09. haben sich die Jungstörche selber auch auf den Weg ins Winterquartier gemacht.
Zwei verunglückte Störche gab es in dieser Saison an der DB Bahntrasse zwischen Hohnstedt und Salzderhelden. Oft kann nicht festgestellt werden wo die Störche herkommen, da sie nicht beringt sind. Viele Gefahren gibt es auf dem Weg bis Afrika, aber auch nur bis Spanien und Portugal. Noch nie gab es soviel Rückmeldungen durch Ringablesungen, es waren genau fünfundzwanzig. Rückmeldungen gab es von hiesigen Weißstörchen aus Spanien- Pinto oder Zaragoza, Portugal, Holland und vom häufig besuchten Rastplatz Büttelborn bei Darmstadt.
Für das Jahr 2021 wünschen wir unseren Störchen eine glückliche Wiederkehr zu ihren angestammten Storchenhorsten.
Beste Grüße Ihr Storchenvater, Beringer und Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland.
Bernd – Jürgen Schulz